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Helmut Rüdiger 
 
 Der junge Helmut Rüdiger 
(1903-1966) war Student der Germanistik und Kunstgeschichte und lebte als 
solcher von 1925 bis 1928 in München. Dort bewährte er sich innerhalb der 
anarcho-syndikalistischen Bewegung schnell als Stammredner auf den 
verschiedensten Versammlungen. So sprach er auf einer „ziemlich gut besuchten“ 
Gedenkfeier im „Kreuzbräu“ im Juli 1926 zu Bakunin, dessen Leben politischen 
Anschauungen, im selben Monat zum „Ausbeutungssystem des Kapitalismus“. Er hatte 
überdies wöchentliche Diskussionsabende eingeführt, welche wegen schlechten 
Besuches wieder aufgegeben werden mussten. Zu heftigen Streitigkeiten kam es 
deshalb während einer Versammlung, da der Student Rüdiger für diese Tätigkeit 
von der Vereinigung aller Berufe eine wöchentliche Unterstützung von 25 Mark 
erhielt. Er solle demnächst lieber in einer Fabrik Stellung erhalten und 
versuchen, im Betriebe Arbeiter für die Organisation zu gewinnen. Das Vertrauen 
wurde ihm keinesfalls entzogen, wurde er doch 1927 zum 1. Vorsitzenden der 
Vereinigung aller Berufe gewählt. Auch hielt er weiterhin Vorträge. Darüber 
hinaus startete Rüdiger von München aus seinen Weg als späterer theoretischer 
Kopf der internationalen anarcho-syndikalistischen Bewegung: Ihm wurde bereits 
1926 der Vorsitz für die Kreisarbeitsbörse (KAB) Südbayern übertragen, und 1927 
auch das Vertrauen als Delegierter der Ortsvereine Dachau, München und Trostberg 
für den 16. FAUD-Kongress ausgesprochen. Im selben Jahr wurde er zum Redakteur 
des Reichsorgans „Der Syndikalist“ gewählt und zog um nach Berlin. Schon wenige 
Jahre später sollte der junge Redakteur zu einem der wichtigsten Repräsentanten 
der FAUD und noch 1932 Mitglied der Geschäftskommission werden. Im Spanischen 
Krieg (1936-1939) galt er als Kopf der Gruppe „Deutsche Anarcho-Syndikalisten“ 
(DAS). Damit kam ihm die Rolle des obersten deutschen Gesandten innerhalb der 
„Internationalen Arbeiter Assoziation“ (IAA) zu. Fortan galt er neben Rudolf 
Rocker, Diego abad de Santillan und anderen als einer der wichtigsten 
Theoretiker des internationalen Anarcho-Syndikalismus und vertrat als 
herausragendste Persönlichkeit den revisionistischen Flügel innerhalb der 
Nachkriegsbewegung. Er lebte bis zu seinem Tode in Schweden und richtete dort 
die „Sveriges Arbetares Centralorganisation“ (SAC) theoretisch neu aus, was zur 
Spaltung innerhalb der noch existierenden IAA führte. Ein Konflikt, der bis in 
die heutigen Tage nicht beigelegt ist. 
 
Aus: Helge Döhring: Damit in Bayern Frühling werde!..., Lich 2007 
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