„Revolutionäre Tat“
Untertitel: Anarchie ist nicht Chaos,
sondern Ordnung ohne Herrschaft!
Herausgeber: Revolutionäre
Tatgemeinschaft Dresden
Erscheinungsort: Dresden
Erscheinungszeitraum: 1926
Erscheinungsrhythmus: Nr. 1: Mai; Nr. 2:
Juli, Nr. 3:
Seitenzahl: 4
Verlag: Walter Knöfel, Pestalozzi-Strasse
11, Dresden
Druck: Buchdruck-Werkstatt Max Hänig,
Wilhelmsplatz 6, Dresden
Redaktion: Walter Knöfel,
Pestalozzi-Strasse 11, Dresden, Herbert Wehner
Inhalt: Nr. 1: „Was ist zu tun?“
(Herbert Wehner), „Arbeiter, du lässt dich selbst verhungern!“ (Fritz
Dettmer), „Die bayerische Räterepublik und die Anarchisten (Erich Mühsam)
Nr. 2: „Bakunin führt zum Sieg!“ (Herbert
Wehner), „Die Fabriken und das Land den Arbeitern“ (Fritz Dettmer),
„Vorbereitung der sozialen Revolution“ (Fritz Dettmer)
Nr. 3: „Die Gefangenen leiden für uns!“ (Herbert
Wehner), „Der Zusammenbruch des Kapitalismus“ (Herbert Wehner), „Vor sechs
Jahren!“ (Werner Höme), „Der Staat ist der Feind jeder wahrhaft menschlichen
Gesellschaft“ (Herbert Wehner), „Ein Vorstoß gegen die Jugend“ (Herbert
Wehner)
|
|
Geschichte: Die Zeitung erschien in
lediglich drei Ausgaben. Die herausgebende Gruppe stellte sich so vor: „Wir
kämpfen durch Propaganda und Tat für eine Welt der Freiheit, in der es weder
Staat noch wirtschaftliche Unterjochung geben wird. In unseren Abenden
besprechen wir alle die Fragen, die wichtig sind zu der Erringung dieses
nächsten Zieles. Es gilt, gegenüber den parlamentarischen Parteien ein
Bollwerk zu errichten. Die kommende Revolution erfordert viele klare und
tatkräftige Menschen, denen die Phrase nichts ist. Deshalb kommen wir
zusammen, um Gruppen zu schaffen, die den in Bewegung befindlichen Massen
einmal wegweisend zur Seite stehen können.“
In Ausgabe Nummer 3 heißt es energischer: „Wir wollen im großen
Befreiungskampf des Proletariats, im Kampf um die freie sozialistische
Wirtschaft eine Kerntruppe der Revolution darstellen, die unversöhnlich und
konsequent vorangeht. Wer mit seiner ganzen Person einstehen will für diese
unsere Sache, der vereinige sich mit uns! Eine Einigung aller ernsten
Revolutionäre in der revolutionären Tat wird von uns erstrebt. Diese ist die
einzig dauerhafte und ist frei von Mängeln und Schwächen, die Bündnissen
anhaften, die nur auf Kongressen geschlossen wurden.“
Standorte: IISG-Amsterdam, ISB-Bochum, FES-Bonn, CIRA-Lausanne,
Nachdruck antiquarisch erhältlich
Wert für
Syndikalismusforschung: Die Rhetorik des Machtmenschen Herbert Wehner
trat schon in jungen Jahren deutlich zu Tage. Er schrieb die meisten
Artikel. Dennoch sind für die Forschung auch die Beiträge und das Wirken der
später für die FAUD bedeutenden Mitarbeiter Fritz Dettmer (schrieb fast so
viele Beiträge wie Wehner) und Werner Höme von Bedeutung. Letzterer war
Kontaktmann der Gruppe und Bestelladresse/Kassierer der Zeitung. Diese
standen an organisatorischen- und Schreibtalent Herbert Wehner in nichts
nach. Wehner wird jedoch in der Sekundärliteratur gerne als Herausgeber der
Zeitschrift angesehen, was aus der Zeitung ansich nicht hervorgeht. Die
Zeitung trägt deutlich grundsätzlich anarchistische und bakunistische
(Wehner) Züge, war damit keine syndikalistische Zeitung. Herbert Wehner
distanzierte sich ausdrücklich vom Syndikalismus und von der FAUD.
|